Vorüberlegungen


Für den Einkauf gibt es einige grundlegende Vorüberlegungen:

  • Wollen wir möglichst günstig einkaufen oder spielen andere Aspekte eine größere Rolle?
  • Was müssen wir vor der Freizeit einkaufen und was sollten wir erst später besorgen?
  • Sind frische oder tiefgefrorene Lebensmittel besser?
  • Was für Reserven müssen eingeplant werden?

 

Aus eigener Erfahrung noch ein paar Worte zum Geld beim Einkaufen:

  • Vertraut eurer Kalkulation! Ihr habt nicht zu wenig Geld mit, darum lasst euch nicht nervös machen.
  • Wann immer möglich, kauft auf Rechnung. Zum einen umgeht ihr damit die immanente Angst, dass ihr zu wenig Geld mithaben könntet (siehe oben), zum anderen kann weder etwas verloren gehen, noch etwas geklaut werden.
  • Traditionell werden ja gerne Geldtaschen zum Einkaufen verwendet, wie man sie von jeder Bank erhalten kann. Schafft euch lieber ein vernünftiges Portemonaie an! Jeder weiß, wofür solche Taschen normalerweise genutzt werden und sie lassen sich in keiner Hosen- oder Jackentasche annähernd vernünftig unterbringen. Also schmeißt die Dinger weg oder näht euch wenigstens ein Schlüsselband oder ähnliches dran.

Wo Einkaufen?


Wollen wir möglichst billigsten einkaufen oder spielen andere Aspekte eine größere Rolle?

Nach meiner Erfahrung ist es am billigsten bei den Discountern einzukaufen. Doch ist das immer eine gute Wahl? Sicherlich nicht. Aldi & Co sind zwar sehr günstig, aber zum einen haben sie nicht alles, was für die Gruppenküche gebraucht wird und zum anderen ist das, was man dort kaufen kann, oft falsch portioniert; über die Qualität des Warenangebots lässt sich streiten und nach meinen Erfahrungen ist sie gerade bei Frischwaren auch stark schwankend.

Wir haben deswegen unseren Einkauf für größere Freizeiten immer auf mehrere Quellen aufgeteilt. Für Standardprodukte, bei denen wir keine Großpackungen brauchen, sind wir meist zu Aldi gefahren. Marmelade, Mehl, Zucker und ein paar andere Dinge sind dort qualitativ nicht schlechter als im Großmarkt und weder Müll- noch praktische Bedenken sprechen ernsthaft gegen diese günstige Einkaufsvariante. Bei manchen Dingen haben wir auch schon häufiger gewechselt, das betrifft in erster Linie Reis, Nudeln, Reibekäse, ...
Noch ein Tip zum Schluss: Sagt dem Discounter vorher Bescheid, wenn ihr viel einkaufen wollt. So stellt ihr sicher, dass alles da ist, wenn ihr es braucht. Außerdem können manche Filialleiter ganz schön sauer werden, wenn man ihnen plötzlich die Brotlieferung für die ganze Woche leerkauft. Durch die Bestellung vermeidet ihr Ärger und mit ein wenig Glück sind eure Sachen schon vorgepackt und ihr bekommt eine eigene Kasse für euren Einkauf.

Andere Dinge können für große Gruppen einfach nicht beim Discounter gekauft werden; wer jemals versucht hat, 750g-Dosen Tomaten für eine Bolognese-Soße für 150 Pesonen zu öffnen, weiß, dass so etwas für jede Menge schlechte Laune im Küchenteam sorgt; auch Quark und Joghurt sind im 5 kg-Eimer einfach besser zu handhaben als in 500g-Packungen. Und von dem riesigen Müllberg, der bei einem falschen Einkauf entstehen kann, wollen wir lieber gar nicht erst reden... Es gibt also viele Dinge, für die der Großmarkt die erste Adresse für den Einkauf ist.

Für Fleisch- und Wurstwaren haben wir meist mit dem Schlachter in unserer Gemeinde zusammengearbeitet. Dies hat für uns viele Vorteile gehabt; so ist das Fleisch dort wirklich immer von überragend guter Qualität gewesen, außerdem haben wir immer einen sehr guten Preis bekommen und außerdem hat der Schlachter unseres Vertrauens uns auch schon das eine oder andere Mal aus der Klemme geholfen, wenn wir bei der Bestellung etwas vergessen haben oder falsch kalkuliert hatten.

Obwohl ich jederzeit wieder beim Schlachter einkaufen würde, ist es auch hier wichtig, dass einige grundlegende Rahmenbedingungen stimmen. Zum einen sollte der Betrieb so groß sein, dass er die benötigten Mengen auch tatsächlich liefern kann. Zum anderen sollten auch alle Randbedingungen erfüllbar sein; insbesondere sollte es selbstverständlich sein, dass das Fleisch vakuumverschweißt wird und bei Bedarf auch schockgefrostet.

Auch für Obst und Gemüse lohnt es sich, sich mal vor Ort umzugucken; Kartoffeln gibt es meist in guter Qualität vom Bauern. Oftmals gibt es sicher auch einen guten Gemüsehändler vor Ort - wir haben bisher leider keinen gefunden, was aber auch damit zusammenhängen mag, dass uns die Qualität im Großmarkt sehr gut gefallen hat.

Für Eier und Milch lohnt sich, wie bei Kartoffeln, der Gang zum nächsten Bauernhof. Frische ist dort natürlich garantiert und der Preis stimmt meistens auch, aber denkt daran, dass viele Kinder den höheren Fettgehalt von frischer Milch nicht mehr gewohnt sind. Außerdem muss frische Milch abgekocht werden, bevor sie verwendet werden darf; für den Morgenkakao spielt das allerdings ebensowenig wie für den Vanillepudding zum Nachtisch eine große Rolle.

Was sollte wann eingekauft werden?

 

Wann immer möglich, solltet ihr euch vor der Freizeit vor Ort umschauen. So könnt ihr viele Dinge, die sonst mitgenommen werden müssten, später einkaufen. Das spart Transportkosten und verhilft zu mehr Frische.
Natürlich ist es illusorisch zu glauben, dass man vor jeder Freizeit die Möglichkeit hat, sich alles genau anzugucken. Deswegen ist es nach meiner Erfahrung sinnvoll, alles mitzunehmen, von dem man glaubt, dass man es vor Ort nicht oder nur zu erheblich schlechteren Konditionen bekommen kann. Je größer die Freizeit wird, desto schwieriger wird es, die benötigten Mengen vor Ort zu kaufen und desto eher ist es deshalb sinnvoll, einen Großteil schon vorher zu besorgen. Gleiches gilt für Freizeiten im Ausland; da die Einkaufsmöglichkeiten dort sehr anders sein können, wird man im Zweifelsfall mehr von zu Hause mitnehmen, als man das innerhalb von Deutschland getan hätte.

Trotzdem macht es nach meiner Erfahrung so gut wie nie Sinn, alles auf einmal zu kaufen. Der tatsächliche Appetit der Teilnehmer ist nur schwer vorherbestimmbar, manche Sachen lassen sich gar nicht lange genug lagern und auch die beste Planung schützt nicht davor, dass etwas vergessen wurde. Es wird daher fast immer notwendig sein, auch vor Ort einzukaufen und das sollte entsprechend auch von vornherein eingeplant werden.

Als Erfahrungswerte würde ich etwa folgende Lagerzeiten einplanen:

  • Obst und Gemüse: etwa 2-3 Tage in der Küche bis etwa 5-10 Tage in einem kühlen Keller
  • Kartoffeln und Möhren: Können eingegraben werden und halten dann ziemlich lange
  • Tiefkühlprodukte: Beschränkungen ergeben sich primär durch die Transport- und Lagerkapazitäten

Frisch oder TK?


Sind frische oder tiefgefrorene Lebensmittel besser?

Nach meiner Erfahrung sind tiefgefrorene Lebensmittel meistens die beste Wahl. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass entsprechende Transport- und Lagerkapazitäten vorhanden sind. Sehr bewährt hat sich für uns, beim Getränkehändler einen Kühlanhänger zu mieten.

Für Fleisch gilt, dass es sich tiefgefroren wesentlich länger hält als gekühlt. Wichtig ist jedoch eine gute und sinnvolle Verpackung und Beschriftung.

  • Gute Verpackung: Vakuumverschweißt und schockgefrostet
  • Sinnvolle Verpackung: Alles sollte in flachen Platten von etwa 2 bis 4 kg verpackt werden. So ist sichergestellt, dass alle eingefrorenen Sachen in jeden handelsüblichen Gefrierschrank / Gefriertruhe passen und sie sich gut auftauen lassen. Achtet unbedingt darauf, dass die Platten nicht zu dick sind, sonst braucht ihr mehrere Tage zum Auftauen und setzt euch dem Risiko aus, dass das Innere noch gefroren ist, während das Äußere schon verdorben ist!
  • Beschriftung: Schreibt am Besten mit einem gut lesbaren Edding auf jedes Paket, was darin ist. Es ist sonst sehr schwer zu unterscheiden, ob ihr gerade Putengeschnetzeltes oder Schweinegulasch vor euch habt. Noch wichtiger wird die Beschriftung, wenn ein Teil des Fleisches schon vorgewürzt ist.

 

Sämtliches Gemüse und Obst, das zum Kochen verwendet werden soll, ist ebenfalls am Praktischsten, wenn es tiefgefroren ist. Man kann sich so stundenlange Putz- und Schneideaktionen ersparen und meistens ist das Gemüse auch etwas schneller gar. Und tiefgefrorenes Gemüse ist etwas, das es im Großmarkt wirklich zu sehr günstigen Konditionen gibt.


Frisch sollte alles mitgenommen werden, was auch frisch, d.h. ungekocht, gegessen werden soll. Insbesondere betrifft das Brot, Käse, Aufschnitt, Obst und Gemüse; aber auch andere Dinge wie Joghurt, Quark, ... sollten nicht eingefroren werden. Hier sollten schon wirklich sehr gute Gründe vorliegen, um eine Tiefkühlung zu rechtfertigen!

Einige Dinge können auch in Form von Konserven mitgenommen werden. Konserven haben den Vorteil, dass sie völlig unproblematisch zu lagern und zu transportieren sind. Aufgrund der langen Haltbarkeit eignen sich Dosen auch sehr gut als eiserne Reserve, um die unvermeidbar auftretenden Schwankungen auszugleichen. In den meisten Fällen, gilt aber (zumindest für unsere Küche): Finger weg von Konserven! Das Gemüse enthält weniger Vitamine als Tiefkühlgemüse und schmeckt schlechter; außerdem sind Konserven fast immer teurer.

Was für Reserven müssen eingeplant werden?

 

Denkt immer daran, dass die Küche eine zentrale Anlaufstelle für die Freizeit ist. Eine gute Küche sollte daher immer damit rechnen, dass

  • Mitarbeitende spontan eine Gruppenaktion planen und dafür die Hilfe der Küche brauchen
  • Mitarbeitende in die Küche kommen, um dem Trubel des Lagers zu entkommen
  • Teilnehmende in die Küche geschickt werden, um dem Trubel des Lagers zu entkomen

Wir sind daher dazu übergegangen, grundsätzlich ein paar 'Trostnaschis' mitzunehmen, um die beiden letzteren Gruppen ausreichend behandeln zu können. Meiner Meinung nach gehören diese kleinen Aufmerksamkeiten einfach zur Grundausrüstung der Küche; man kann damit trösten und beruhigen, aber auch mal dem Küchendienst eine kleine Anerkennung verleihen.

Etwas schwieriger wird es bei den Sponti-Aktionen; hier spielt die Größe und Länge der Freizeit natürlich eine große Rolle. Für unsere Freizeiten mit etwa 150 Kinder über ungefähr 12 Tage hat sich folgendes bewährt:

  • Zutaten für Stockbrotteig für 30-50 Personen (ca. 3-5 kg Mehl)
  • Zutaten für Pizza für etwa 30-50 Personen (ca. 3-5 kg Mehl)
  • etwa 30-50 Wiener Würstchen für 'Wurst am Spieß' - wir nehmen jetzt immer Wiener, weil diese besser halbroh gegessen werden können; außerdem sind sie flexibler einsetzbar als Bratwürste
  • etwa 1 kg Speckwürfel (für Bratkartoffeln oder auch zur Verfeinerung des Stockbrotteigs)
  • ein paar Tüten Chips (für (Dusch-)Partys)