Die Grenzmarkierung
So, nun liegt das erwählte Gelände erwartungsvoll vor Euch, unberührt und grenzenlos-
und genau das ist die nächste Hürde. Das mit der Unberührtheit gibt sich schlagartig von
selbst, wenn die Kindermassen einfallen, doch für die Kennzeichnung der Grenzen ist das
Vorbereitungsteam zuständig.
Ein wichtiger Hinweis: nehmt euch für die deutliche Kennzeichnung der Spielfeldbegrenzung Zeit.
Es ist sehr frustrierend für alle, wenn trotz toller Story und Kostümen das Spiel "kippt", weil
wichtige Spielfiguren oder TN außerhalb des Spielfeldes vor Langeweile dahinsiechen oder
schlimmstenfalls verloren gehen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Kenntlichmachung von Spielfeldgrenzen. Geradezu optimal
ist es, bestehende Grenzen durch Zäune, Wälle, Gräben o.ä. einzubeziehen, auch Wege können
Grenzen markieren. Bei Weggrenzen muß jedoch deutlich sein, welcher Weg zum Spielfeld gehört,
und welcher eine Grenze ist (... gerade beim Pfingstzeltlager haben sich da schon häufiger
Missverständnisse ergeben, frei nach dem Motto: "Ey, ihr seid gar nicht mehr im Feld!").
Um Missverständnisse dieser Art zu vermeiden kann es manchmal auch ratsam sein, eine kleine
Skizze des Spielfeldes zu fertigen und den MA, sowie den TN mitzugeben ( läßt sich zum Beispiel
wunderbar in Form einer Schatzkarte oder der Übersicht des Fantasyreiches einbringen- Kreativität
ist gefragt). Fallen solche Karten weg, weil es z.B. beim Nachtgeländespiel zu dunkel ist, dann
muss man auf andere Möglichkeiten zurückgreifen. In den vielen Zeltlagern haben sich einige
Materialien bewährt, als da wären:
- Das berühmte Klopapier- es ist nicht so teuer, auch im Dunkeln gut zu sehen und Reste des
Actionspectacels verrotten von selbst, im Gegensatz zu Möglichkeit Nr. 2, dem rotweißen
Absperrband. Dieses ist nicht gerade günstig, und muß in jedem Fall wieder aus dem Gelände
entfernt werden (sollte allerdings für das Klopapier auch beherzigt werden). Ansonsten ist
das Plastikband gut zu sehen, und natürlich relativ reißfest, bietet sich daher bei feuchten
Wetterverhältnissen und für die Kennzeichnung von Gefahrenbereichen an.
- Eine weitere gute Grenzmarkierung kann durch ausgestreutes Mehl erfolgen. Auf Wegen oder
Flächen ist es gut zu sehen und nach dem nächsten Regen verschwunden. Mit Mehl lassen sich
auch Richtungspfeile oder mystische Zeichen darstellen. Bei Nachtgeländespielen sind inzwischen
die Knicklichter immer beliebter geworden, sie sind gut sichtbar (wenn sie vernünftig angebracht
sind) und verleihen dem Ganzen eine mystische Atmosphäre (leider sind auch die TN oftmals derart
fasziniert von den Leuchtstäbchen, dass sie diese mitnehmen und somit wichtige Kennzeichnungen
entfallen). Stilvoll sind gerade im Dunkeln- und immer in der Nähe von MA!- Fackeln. Durch sie
können Spielrelevante Orte eindrucksvoll gekennzeichnet werden (…der magische Kreis des mächtigen
Zauberers ist durch den Wald weithin sichtbar und lässt die Heldengruppen immer wieder zu ihm finden...).
Auch liebevoll gebastelte Windlichter kamen schon zum Einsatz: sie bieten ein tolles Ambiente und können
Wegweiser sein. Sind diese jedoch im Unterholz versteckt, finden nicht einmal die MA die Lichter wieder
und mancher TN löscht schon mal ein solches Licht, wenn er darin einen Vorteil für sich sieht. Wenn die
Lichter dann Spieltechnisch noch von großer Bedeutung sind, so ist der Spielspaß schnell dahin und die
gesamte mühsame Vorbereitung wäre an diesem kleinen Punkt gescheitert.
Dies war nun eine Auswahl der mir bekannten und Praxiserprobten Spielmarkierungen, natürlich sei auch
an diesem Punkt zu Kreativität aufgefordert. Zu berücksichtigen ist die Sichtbarkeit, Kosten und die
Entsorgung- nicht alles macht Sinn (... in einem Zeltlager konnte ich hochmotivierte MA davon abhalten,
roten Sprühlack im Wald zu verteilen, da dieser so gut zu sehen sei- jenes Nachtgeländespiel wurde auch
mit der Mehlvariante ein voller Erfolg...)
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